Wenn der Grundwasserspiegel immer weiter sinkt, wird das Wasser irgendwann knapp
Weltwassertag am 22. März – „Gemeinsam schneller zum Ziel“
Unser Wasser gilt als die wichtigste Ressource allen Lebens auf der Erde. Die Vereinten Nationen haben daher den 22. März als Weltwassertag festgelegt und erinnern seit 1992 an dieses wichtige Thema. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Gemeinsam schneller zum Ziel“.
Unabhängig vom Wasserverbrauch der verschiedenen Branchen macht die Tierproduktion 29 % des Wasser-Fuß-Abdrucks der gesamten Landwirtschaft aus. Das hat Greenpeace in seiner Vision der Nutztierhaltung für das Jahr 2050 ermittelt. Demnach wurden zwischen 1996 und 2005 2.422 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr für die Tierproduktion verwendet. Davon sind 87,2 % grünes Wasser (Regenwasser), 6,2 % blaues Wasser (Oberflächen- und Grundwasser) und 6,6 % graues Wasser (zur Assimilierung von Schmutzwasser benötigtes Süßwasser). Der überwiegende Teil des gesamten Wasser-Fußabdrucks (98 %) entsteht durch den Anbau von Futtermitteln.
Dabei haben gemäß der Recherche von Greenpeace die verschiedenen tierischen Produkte unterschiedliche Wasser-Fußabdrücke mit einer ganzen Reihe von Umweltauswirkungen. Beispielsweise ist der Wasser-Fußabdruck von Rindfleisch sechsmal größer als der von Hülsenfrüchten. Die Nutztierhaltung fördert außerdem durch Antibiotika-Einsatz die chemische Verschmutzung des Wassers. Der Pestizideinsatz bei der Futtermittelherstellung trägt sein Übriges dazu bei.
Unser Ernährungssystem muss also dringend verändert werden. Auch hier in Deutschland zeigen sich bereits die Auswirkungen des Klimawandels – beispielsweise durch sinkende Grundwasserspiegel. Der Weltwasserbericht 2022 hat aufgezeigt, dass in vielen Regionen der Welt mehr Grundwasser verbraucht wird als sich durch Regen- und Schneefall erneuern kann.
Deutschland hat sich mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zum Ziel gesetzt, bis 2030 jährlich 10 Millionen Menschen weltweit mit deutscher Unterstützung Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung zu ermöglichen. Zwei der sechs Transformationsbereiche sind nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme und eine schadstofffreie Umwelt. Bleibt also zu hoffen, dass die Forderung von Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir nach einem deutlichen Rückgang der Tierbestände alsbald in die Tat umgesetzt wird, damit wir gemeinsam schneller zum Ziel kommen.
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/wasser-und-ozeane/weltwasserbericht-2022-grundwasser