Erfolge

Erfolge

Unterstützung der BI Twiste

Nach dem tollen Erfolg in Waldeck ging es direkt mit dem Genehmigungsverfahren bezüglich einer geplanten Legehennenanlage für über 40.000 Tiere in Twistetal weiter. Auch hier stand die AGA der Bürgerinitiative Twiste gegen Massentierhaltung mit Rat und Tat zur Seite.

Protest am ersten Anhörungstag der Einwender vor dem Regierungspräsidium in Kassel. Das Bild ging durch die Presse.

543 gültige, schriftliche Einwendungen hatte es gegen das geplante Stallprojekt gegeben. Anlässlich des öffentlichen Anhörungsverfahrens im RP Kassel Anfang März 2019 demonstrierten die BI Twiste, AGA, Greenpeace und Mitglieder der Albert Schweitzer Stiftung mit einer Mahnwache gegen das Projekt.

Ebenfalls am 5.3. brachte die Hessenschau in der Hauptsendung einen ausführlichen Beitrag (leider nicht mehr verfügbar).

Bei der Anhörung selbst wurden die vielen Unklarheiten von einem erfahrenen Rechtsanwalt, einem Gutachter sowie Vertretern von BUND, NABU und AGA dargelegt. Mitglieder der AGA und der BI Twiste hatten in akribischer Kleinarbeit den über 800seitigen Antrag durchgearbeitet. Dabei waren sie auf umfangreiche Widersprüche, mangelhafte Gutachten und fehlende Details gestoßen.

Anfang August 2019 erhielten die Einwender dann Post vom RP. Darin hieß es, „aufgrund von umfangreichen Änderungsplanungen“ habe der Antragsteller seinen Genehmigungsantrag zurückgenommen. Damit ist der Bau zunächst vom Tisch. Ein toller Erfolg nicht nur für die BI Twiste, sondern für Tiere, Umwelt und Nordhessen. 

Sowohl der Ausgang des Verfahrens in Twiste als auch in Waldeck senden ein deutliches Signal: Der Bau solcher Großställe ist nicht mehr zeitgemäß, und immer mehr Menschen erkennen das auch. Man wird derartige Anträge künftig nicht mehr einfach hinter verschlossenen Türen „durchwinken“ können. Intensivtierhaltung beeinträchtigt nachweislich Luft, Wasser und Klima. Die Gesellschaft hat ein Recht darauf, dass diese Güter geschützt werden. Dafür setzen wir uns auch weiterhin ein.

Pressemitteilung zum Aus der Legehennenanlage in Twiste.


Unterstützung der BI Waldeck

In Waldeck (Edersee) wurde im Sommer 2018 der Bau einer Hähnchenmastanlage für 79.800 Tiere beantragt. Hier zeigte sich besonders der tier-, menschen- und umweltfeindliche Charakter der Massentierhaltung. Die Bürgerinitiative ProWaldeck kämpfte mit Unterstützung der AGA mit großem Einsatz gegen die Anlage. Die Pläne mit Umweltverträglichkeitsprüfung (über 700 Seiten!) wurden im Auftrag der BI von einer spezialisierten Anwaltskanzlei geprüft. Im Falle der Genehmigung sollte geklagt werden. Da die juristische Fachberatung Geld kostet, rief die AGA-Nordhessen zur finanziellen Unterstützung der BI ProWaldeck auf und unterstützte sie auch u.a. bei der Öffentlichkeitsarbeit. So organisierten wir mit der BI Waldeck die Menschenkette am 2. Sept. 2018 auf der Edertalsperre und riefen auch dazu auf, Einwendungen beim Regierungspräsidium gegen die geplante Mastanlage einzureichen. Die Menschenkette war ein großer Erfolg – zu sehen in unserer Bildergalerie und in den Pressestimmen.

Im März 2019 kam dann die tolle Nachricht: Der hartnäckige Widerstand war erfolgreich und die Mastanlage in Waldeck sollte nicht mehr gebaut werden! Der Investor hatte sich aufgrund des Widerstandes dazu entschlossen, sein Vorhaben doch nicht umzusetzen. 

Es war nervenaufreibend, kräftezehrend und manchmal stressig. Doch am Ende hat es sich gelohnt!

Über 500 TeilnehmerInnen bildeten am 1. Sept. 2018 eine Menschenkette auf der Staumauer des Edersees. Die Aktion fand auch überregional große Beachtung . Sie war eine von vielen Aktionen. (Foto Stefan Betzler)

Es bleibt zu hoffen, dass dies ein Zeichen auch für andere Landwirte ist, nicht dem Lockruf des vermeintlich sicheren Wachstums zu folgen. Auch wenn der Bauernverband seine Felle davonschwimmen sieht und nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten: Mastanlagen im industriellen Stil haben keine Zukunft! Nordhessen darf und wird nicht der Ersatzstandort der Fleischindustrie für Niedersachsen werden, wo nichts mehr geht.

Zukunftsorientierte, ökologische Kriterien für politische Weichenstellungen führen kein Nischendasein mehr. Auch deshalb wird die Massentierhaltung in absehbarer Zeit in Deutschland und Europa weniger Absatzmärkte finden. Wenn wir allerdings hier in Nordhessen Fleisch für den Weltmarkt produzieren auf Kosten der natürlichen Ressourcen und der Umwelt, dann werden unsere Kinder und Enkelkinder uns zu Recht in wenigen Jahrzehnten verfluchen.

Hier die ausführliche Stellungnahme der AGA zum Aus für die Mastanlage .


Impressionen