„AGA-Huhn“ vor Riesenhuhn auf der Berliner Demo (Foto anklicken)
Wütende Landwirte auf den Straßen sind mittlerweile nicht mehr ungewöhnlich. Die Demo in Berlin, die im Januar traditionell zum Ende der Grünen Woche stattfindet, stand aber nicht unter den Vorzeichen des Protests gegen Kürzung der Agrardiesel-Subventionen.
„Gnuag gschwätzt – Agrarwende jetzt!“ (Greenpeace an Özdemir)
Vielmehr ging es um Forderungen für mehr sinnvolle Subventionen für bäuerliche Betriebe, die zum Erhalt der Natur beitragen durch verantwortungsvolles Handeln. Bodenfruchtbarkeit, Gewässer- und Klimaschutz gehen nur mit der Landwirtschaft.
„Gentechnik und Patente – bleibt uns vom Acker“ (Statement an einem Trecker)
Auch gegen die geplante Abschaffung der Kennzeichnung und Risikoprüfung in der Gentechnik wurde protestiert, zumal die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dies ablehnt. Besonders die mit der vorgesehenen Deregulierung mögliche Patentierung von Pflanzen und Saatgut in der EU wurde gerade unter dem Gesichtspunkt der weltweiten Ernährungssicherheit scharf kritisiert.
Aufgerufen hatte das Bündnis „Wir haben es satt“, das aus einem Trägerkreis von über 60 Organisationen besteht, darunter neben Natur- und Tierschutzverbänden auch kirchliche wie Misereor und Brot für die Welt. Die AGA-Nordhessen gehört zu den Unterstützer*innen.
„Rechte Rüben unterpflügen“ (Tafel einer Demonstrantin)
„Die Ampelregierung muss den Unmut von Bäuerinnen und Bauern im ganzen Land endlich ernst nehmen und die Ergebnisse der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft umsetzen.“, sagte Martin Schulz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. In der Borchert Kommission hatten sich Vertreter der Zivilgesellschaft, Bauernverband, Tier- und Umweltschützer auf gemeinsame Ziele geeinigt, zum Schluss aber entnervt aufgegeben. Ziele und Forderungen bleiben aber aktuell.
8.000 Menschen demonstrierten friedlich und grenzten sich auch mit vielen originellen Sprüchen auf Tafeln und Transparenten von rechten Hetzern ab.