Bei der Demo in Frankenberg war die AGA aktiv dabei
Erst Corona, dann Putins verbrecherischer Krieg – die Aktiven von Fridays for Future haben es nicht leicht im Kampf um mediale Aufmerksamkeit. Weltweit gingen Hundertausende dennoch auf die Straße, gegen den Krieg und für das Klima. In Nordhessen demonstrierten Menschen in Kassel, Frankenberg, Fritzlar und Homberg.
In Frankenberg war die AGA gut sichtbar dabei. DemonstrantInnen im Hühnerkostüm, das große Banner mit der zentralen Forderung „Zukunft statt Tierfabriken“ und viele Protesttafeln wurden in einem Zug vom Landratsamt zum Historischen Rathaus und schließlich in die Fußgängerzone zum Infostand des BUND getragen.
AGA Sprecher Andreas Grede zeigte in einem Redebeitrag u.a. den Zusammenhang zwischen fossiler Energie aus Russland und industrialisierter Landwirtschaft auf. Die Herstellung von Stickstoffdünger, aber auch von Pestiziden, die in großer Menge sowohl aus Russland als auch der Ukraine importiert werden, verbraucht große Mengen an Erdöl und Gas. Schändlich sei es, dass der Krieg aktuell von bestimmten Lobbyisten ausgenutzt werde, um dringend notwendige ökologische Maßnahmen in der Landwirtschaft erneut zu torpedieren.
So habe die EU-Kommission entgegen ursprünglicher Planung am Mittwoch (23.3.) nicht ihren Entwurf zu einer Verordnung vorgestellt, die die Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2030 vorsieht. Stattdessen sollen Umweltauflagen gelockert werden. Dies begrüßt der Deutsche Bauernverband, dessen Vertreter nun auf allen Kanälen von „Ernährungssicherheit“ reden und damit letztlich das Produzieren auf Teufel komm raus meinen. Gerade hatte man gehofft, dass die „Wachsen statt Weichen“-Ideologie allmählich verschwindet, da wird wieder auf uralte Rezepte zurückgegriffen, die noch nie funktioniert haben.
Mit Blick auf die Zukunft könne es nur drei Phasen geben, betonte der AGA Sprecher:
Kurzfristig: Ackerflächen für Lebensmittelgetreide statt für Energiepflanzen nutzen.
Mittelfristig: Deutliche Senkung der Tierzahlen. Denn über die Hälfte der gesamten deutschen Ackerfläche wird für den Anbau von Tierfutter verwendet.
Langfristig: Mehr ökologischer Landbau, weil damit u.a. die Ressourcen Erde (Humus), Wasser und Luft erhalten bzw. geschont werden.
Fest steht: Der Krieg darf nicht als Vorwand benutzt werden, wichtige Umweltschutzmaßnahmen wieder zu verschieben. Denn Landwirtschaft kann entweder einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten oder aber die Klimakrise weiterhin anheizen.
Dies ist auch nachzulesen auf der offiziellen Webseite von Fridays for Future Deutschland und ihren „Forderungen im Bereich Landwirtschaft“. Eine empfehlenswerte Lektüre!
Einige Fotos aus Frankenberg und Fritzlar