Debatten-Salat

In der Haushaltsdebatte am 10. September ging es auch um den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Erschreckend, wie sich Abgeordnete und die Ministerin der mächtigen Agarlobby andienen. Dabei spielt eine zentrale Rolle das Klischeebild des „kleinen Bauern“, auch wenn es im Grunde um die Profite der Agrarindustrie geht.

Bizarr ist eigentlich nur, dass das dem DBV offensichtlich noch nicht weit genug geht (Bericht in der WLZ „Danke Julia“). Ein paar Zitate, Anmerkungen der Redaktion dazu in kursiver Schrift.  

Julia Klöckner, CDU:
„Alle Menschen sollen satt werden, aber der Bauer soll sich als Landschaftsgärtner profilieren“. Klar, wir brauchen die Massentierhaltung, um die deutsche Bevölkerung satt zu kriegen. Und um Milchpulver für Afrika zu produzieren.

„Viele beklagen zwar, dass Höfe sterben und dass die vermeintlich Großen immer größer werden, aber machen gleichzeitig mit, wenn Landwirte pauschal als Klimasünder, Tierquäler und Umweltvergifter in eine Ecke gestellt werden.“ Ach herrje, die „vermeintlich Großen“. Und die Kritik an Tierfabriken tötet die kleinen Höfe? Soll heißen: Schnauze halten und konsumieren, was die Industrie uns vorsetzt.

Katrin Göring-Eckardt (Grüne):
„Wir wollen keine Tierfabriken“.

Zwischenruf Christian Hasse (CDU/CSU)
„Was ist das denn?“

Julia Klöckner:
„Lassen Sie Kampfbegriffe wie „Ackergifte“ und „Agrarfabriken“ weg. […] Es ist gut, dass nicht die Grünen dieses Ministerium führen.“

{Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der AfD und der FDP}

Harald Ebner (Grüne):
„Sie schreiben das jahrzehntelange Höfesterben wegen der Agrarindustrialisierung genau den Kritikern dieser Entwicklung zu. Also dreister geht es wirklich nicht. Und Herr Hocker, welche NGO haben Sie denn gemeint? Die einzige NGO, der die Ministerin folgt, ist der Deutsche Bauernverband.“

Beitrag von Andreas Grede