Monsanto und Trump

Am 14. Januar meldete die taz: „Die Konzerne [Bayer/Monsanto und Telekom, d.R.] spendeten an einen Verband, der zu dem Pro-Trump-Marsch vor der Erstürmung des Kapitols aufgerufen hat. Und sie sponserten Parlamentarier, die behaupten, die Wahl sei gefälscht.“

Wunderbar. Nicht jede/r mag sofort Zusammenhänge sehen, auch wenn da vieles passt. Der deutsche Bayer-Konzern kaufte vor 2 Jahren für über 60 Milliarden Dollar die amerikanische Firma Monsanto, einem Konzern, der wegen seiner gentechnischen Produkte im Saatgutbereich und dem mutmaßlich krebserregenden Herbizid Glyphosat heftig umstritten ist. Damit wurde der Leverkusener Agrarchemiekonzern zum weltweit größten Anbieter seiner Sparte.

Trump, dessen Ignoranz und Inkompetenz mittlerweile auch in konservativen Kreisen offen ausgesprochen werden, fand für zukunftsfähige Politik keinen Platz in seinem beschränkten Kosmos. So kündigte er das Pariser Klimaschutzabkommen, bezeichnete Errungenschaften wie die UNO als überflüssig und ernannte Lobbyisten wie Harold Hamm, Erdölmanager und Milliardär, zu Energieberatern. Der erklärte, es gebe zu viele Umweltgesetze aus der Obama-Regierung und empfahl, sie zu „verschrotten“.

Kein Wunder also, wenn Konzernlobbyisten einen Clown wie Trump lieber an der Regierungsspitze sehen als einen Politiker, der mehr als eigene finanzielle Interessen und sein Ego im Blick hat. Entsprechend wurde nicht nur für die Raga (Republican Attorneys General Association) gespendet, konkret 50.000 US-Dollar im Jahr, gesamt 466.000 US Dollar, sondern zusätzlich auch an einzelne Abgeordnete wie Blaine Luetkemeyer. Der ausgewiesene Klimawandelleugner sitzt für die Republikaner im Abgeordnetenhaus und kämpfte verbissen gegen den Umweltschutz. U.a. brachte er 2019 Gesetzesinitiativen in den Kongress ein, um Zahlungen an den Klimarat der UN zu verbieten.

Bayer, die Konzernmutter des Monsanto-Konzern, übt sich seit Jahren im Greenwashing. Das muss nicht weiter kommentiert werden. Die Kooperation zwischen Deutschen Bauernverband und Bayer sollte dagegen immer wieder kritisch beobachtet werden. Die Verflechtungen des DBV wurden zuletzt durch eine Studie des NABU im Jahr 2019 eindrucksvoll belegt.

taz-Kommentar von Jost Maurin