Garantiert lesenswert. Der neue Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung.
Ideen zum Schutz und zur besseren Nutzung unserer Lebensgrundlage
Der neue „Bodenatlas 2024 – Daten und Fakten über eine lebenswichtige Ressource“ ist erschienen und ist jetzt als kostenloser Download verfügbar. Die Heinrich-Böll-Stiftung, der BUND und der TMG Think Tank for Sustainability geben ihn heraus. Die Herausgeber*innen legen im neuen Bodenatlas dar, „vor welchen Herausforderungen der Schutz der Böden steht und welche Lösungen es braucht, um diese begehrte Ressource zu schützen, gerecht zu verteilen und umweltverträglich zu nutzen.“
Wie wertvoll die Ressource „Boden“ ist, beschreiben die Herausgeber*innen anschaulich: „Sie sind der artenreichste Lebensraum der Erde. Unter einem Hektar Land leben 15 Tonnen Bodenlebewesen – das entspricht dem Gewicht von 20 Kühen. Ohne gesunde Böden können wir den Kampf gegen Hunger, Klimakrise und Artensterben nicht gewinnen.“
Denn gesunde Böden sind elementar für die Herstellung von Nahrungsmitteln, als Wasser- und CO2-Speicher. Trotzdem gibt es immer weniger fruchtbaren Boden auf der Welt. In der Europäischen Union zum Beispiel sind laut den Autor*innen 60 Prozent als geschädigt eigestuft. Die Ursachen sind menschengemacht. Liegen die Gründe doch vor allem in industrieller Landwirtschaft und der Klimakrise.
Trockenheit und Bodenverluste entstehen durch die Klimakrise, deren extreme Auswirkungen ihren Zenit noch lange nicht erreicht haben. Die Profiteure industrieller Landwirtschaft sind die Pestizid- und Düngemittel produzierenden Konzerne. Hingegen stellen die durch Pestizide und synthetischen Dünger geschädigten Böden einen Verlust der Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung dar.
Langfristig sind aber alle Menschen bedroht vom Verlust und der massiven Schädigung unserer Böden, angesichts der steigenden Weltbevölkerung durchschnittlich sogar noch mehr. Der Bodenatlas zeigt Lösungsansätze auf für den Schutz und eine sozialere und ökologischere Nutzung unserer Lebensgrundlage.
Zuletzt erschien in der Reihe „Unsere Atlanten“ der Heinrich-Böll-Stiftung der Mooratlas von 2023. Über den Pestizidatlas von 2022 und den Fleischatlas von 2021 hat die AGA-Redaktion jeweils berichtet: „Pestizide zerstören Artenvielfalt“ und „Fleischkonsum – gute Argumente für den Wandel“.
Der vorherige Bodenatlas wurde veröffentlicht unter dem Titel „Bodenatlas 2015 – Daten und Fakten über Acker, Land und Erde“ und behandelte die Fragen „Warum wird Land immer teurer? Wieviel Boden geht jedes Jahr verloren? Wie viele Quadratkilometer Acker- und Weideflächen ‚importieren‘ wir für unsere Ernährung? Wem gehört das Land?“ Herausgeber*innen waren die Heinrich-Böll-Stiftung, IASS, BUND und Le Monde diplomatique. (bf)
https://www.boell.de/de/die-atlanten-der-heinrich-boell-stiftung
https://www.boell.de/de/bodenatlas