Oekotest: „Gute Butter“ oft mangelhaft

Gehört in vielen Haushalten täglich auf den Tisch. Leider weist auch Bio-Butter oft Mängel auf.

 

Alles in Butter? Ganz und gar nicht!

Mitten in der Energiekrise, in der sich die Verbraucherinnen und Verbraucher wegen vermeintlich teurerer Bioprodukte wieder vermehrt bei den großen Lebensmittel-Discountern kaufen, bewertet Öko-Test 17 von 20 Butter-Marken als „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Darunter sind allerdings auch fünf Marken mit Bio-Siegel. Hier konnten auch die teilweise guten Noten bei der Tierhaltung nicht ausgleichend wirken. Fast alle getesteten Produkte sind mit Mineralöl verunreinigt und zeigen Mängel im Geschmack. Dabei ist der Preis laut Statistischem Bundesamt zwischen Herbst 2021 und 2022 um 72 Prozent gestiegen.

Mineralölrückstände können beispielsweise aus Maschinen oder Verpackungen in Lebensmittel gelangen und reichern sich im menschlichen Fettgewebe, in Lymphknoten oder Organen wie Leber, Milz und Lunge an. In 19 von 20 Produkten wurden gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gefunden mit Werten, die als „stark erhöht“ eingeordnet werden. Auch wurden in den genommenen Proben Rückstände von Reinigungsmitteln gefunden.

Bei der Untersuchung ging es aber auch ums Tierwohl. Nämlich, welches Futter gegeben wird, wieviel Auslauf die Kühe haben und vor allem, ob sie auf einer Weide grasen dürfen. Hier haben drei Viertel aller Befragten geantwortet. Davon dürfen bei fünf von dreizehn konventionellen Anbietern ein Teil der Kühe vier Monate oder länger auf die Weide. Zum Teil stehen sie aber auch das ganze Jahr über im Stall. Insgesamt wurde festgehalten, dass trotz positiver konventioneller Beispiele die Kühe hinter den Bio-Produkten sechs Monate und länger auf der Weide grasen dürfen.

Des Weiteren wurde festgestellt, dass in der Bio-Butter der Anteil der als gesund geltenden Omega-3-Fettsäuren höher ist, was auf den hohen Grünfutteranteil schließen lässt. Dies schafften bei den konventionellen Produkten nur zwei von 13.

„Gute Butter“. Die war für unsere Eltern und Großeltern etwas ganz Besonderes, das man sich nicht jeden Tag leisten konnte. Die günstigere Margarine kam im Alltag auf den Tisch, während die gute Butter besonderen Anlässen vorbehalten blieb.

In der heutigen Zeit der Überproduktion muss festgestellt werden, dass laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) die Herstellung von einem Kilo Butter 9 Kilo Treibhausgabe verursacht und somit als klimaschädlich gilt. Margarine beispielsweise verursacht weniger als ein Drittel, nämlich nur 2,8 Kilo. Auch der Wasserverbrauch ist bei Butter dreimal höher. Bei der Margarine ist aber zu bedenken, dass sie ebenfalls die Umwelt belasten kann, beispielsweise beim Anbau von Palmöl.

Als Verbraucherinnen und Verbraucher können und müssen wir dankbar sein, wenn uns unabhängige Untersuchungsergebnisse wie die vorgenannten vorgelegt werden und uns zum Umdenken unsers Konsumverhaltens anregen. Auch die Lebensmittelindustrie wird durch sie zum Handeln aufgefordert.

Gesunde Lebensmittel sind nun mal nicht immer preiswert sondern ihren Preis wert. Und es gilt auch hier das Motto: Weniger ist manchmal mehr. So müssen wir weiterhin wachsam sein und dies auch von der Politik einfordern. Lebensmittel müssen uns gesund nähren und für alle bezahlbar bleiben. Teuerungen dürfen nicht als Gewinne in den Taschen der Großkonzerne verschwinden. Und: Landwirte sollten für ihr Engagement beim Tierwohl angemessen entlohnt werden.

https://www.oekotest.de/essen-trinken/Butter-im-Test-17-von-20-Marken-fallen-durch-_13326_1.html 

https://utopia.de/ratgeber/butter-test-oekotest-marken-fallen-durch/