Zitat des Monats

Diesmal aus der taz

Einmal wöchentlich schreibt Friedrich Küppersbusch, bekannter Journalist und Fernsehproduzent, eine Kolumne in der taz. Am 30.6. ging es auch um den Mindestlohn, der für Erntehelfer und Saisonarbeiter in der Landwirtschaft nicht gelten soll. Zum Lachen und Weinen:

taz: Der Mindestlohn soll bis 2027 auf 14,60 Euro steigen. Währenddessen kündigt der Agrarminister an, Saisonarbeiter davon auszunehmen. Was bringt der Mindestlohn, wenn man jetzt schon über Eingriffe nachdenkt?

Küppersbusch: Da hat der Herr Rukwied aber mal ein ordentliches Bäuerchen gemacht! Respektive würzige Landluft aus Richtung AfD hochgerülpst. An die 90 Prozent der Saisonarbeitenden sind Rumänen und Polen, und den Antrag, ihnen den Mindestlohn zu streichen, brachte die AfD vor einem Jahr ein. Dabei ziehen viele Landwirte den Gurkenfliegern und Spargelstechern Unterkunft und Verpflegung ab und pflügen beherzt durch die Stundenzettel.

Senkt man jetzt noch den Mindestlohn, mault der erste Bauer bald, man finde ja keine Leute mehr. Bauernpräsident Rukwied hat beim Schnadegang den Grenzstein ein bisschen aufs AfD-Land verschoben, Landwirtschaftsminister Rainer drückt ein Auge zu. Vom Mindestlohn ausgenommen sind bereits Langzeitarbeitslose, Behinderte, Minderjährige und Praktika. Vielleicht können die Bauern die drankriegen. Guten Appetit!

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