Vor Beginn der Demo bildeten Menschen vor dem Kanzleramt ein Wahlkreuz mit einer klaren Ansage. (Foto wir-haben-es-satt.de/Fabian Melber)
Etwa 60 Organisationen aus der Natur-, Tier und Klimaschutzbewegung, hatten aufgerufen zur „Wie-haben-es-satt“ Demo in Berlin, 9.000 Demonstrierende waren dabei! Auch unsere „Hühner“ hatten eine klare Forderung: „Zukunft statt Tierfabriken. Agrarwende jetzt!“ stand auf unserem Transparent. Das fiel auf und wurde auch in der Berliner Zeitung entsprechend veröffentlicht.
Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl bildeten Demonstrierende beim Kanzleramt ein Wahlkreuz vor dem Transparent „Mutige Agrarpolitik wählen“. Wegen der Maul- und Klauenseuche fand die Demo ohne Trecker statt.
Anne Skambraks, Kampagnenleiterin des Bündnisses sagte: „Wir alle wollen gesunde Lebensmittel. Wir alle wollen Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz. Die kommende Bundesregierung muss bäuerliche Betriebe dabei endlich adäquat unterstützen!“
Das breite Bündnis von Brot für die Welt über Greenpeace bis zum Umweltinstitut München hat sich gebildet, weil Landwirtschaft und Ernährung alle betrifft. Da wurde auch mit Vorwürfen an die jetzige Bundesregierung nicht gespart. Wobei es in allen Punkten auch schon bei vorangegangenen Regierungen nicht besser war: Artenvielfalt oder auch der Umbau der Tierhaltung wurde schlicht liegen gelassen und viel zu sehr auf die Interessen großer Konzerne geachtet.
Es fehlen Gesetze, die Ackerland für Nahrungsmittelproduktion sichern, denn außerlandwirtschaftliche Investoren treiben die Preise für Äcker und Wiesen ungebremst in die Höhe. In der Presseerklärung der Veranstalter heißt es u.a. „Weltweit leiden Menschen unter Hunger und Ernährungsarmut, während Agrarrohstoffhändler ihre Gewinne vervielfachen. Megaställe und Düngemittelindustrie tragen mit klimaschädlichen Gasen zur Klimakrise bei, weil ambitionierte Klimaschutzgesetze fehlen.“
Rednerinnen und Redner der verschiedenen Organisationen gaben auf der Kundgebung deutliche Statements ab. Carla Reemtsma und Tobias Schied von Fridays for Future betonten, Landwirtschaft brauche Klimaschutz und: „Wer im Angesicht von gigantischen Bränden wie in Los Angeles immer noch meint, die Klimakrise sei harmlos und müsse nicht bekämpft werden, der lebt offensichtlich in einem Paralleluniversum.“
Tierleid und Protest gegen Massentierhaltung waren auf zahlreichen – oft fantasievollen – Transparenten thematisiert. Einen Eindruck vermitteln die offiziellen Bilder des Veranstalters und natürlich unsere zahlreichen Fotos der AGA-Aktiven.
Marlene Herzog, Bioland Bäuerin und Vorsitzende der AbL Rheinland-Pfalz/Saarland forderte eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft, die existzenzsichernde Preise erzielen kann. „Und wir brauchen regionale Strukturen damit diese Landwirtschaft weiter bestehen kann. Was wir nicht brauchen, sind große Agrarkonzerne, die die Preise drücken und durch ihre Macht regionale Strukturen zerstören.“
Dies bringt auch das Anliegen unserer Aktionsgemeinschaft Agrarwende auf den Punkt. Denn mit Tierschutz geht es uns auch um eine Landwirtschaft mit Zukunft. Für Mensch und Tier! (ag)
Eindrücke unserer AGA-Teilnehmerinnen
Pressefotos
(c) Fabian Melber, Moritz Richter (Dateinamen beachten)